Eigentlich zwei Kirchen,deren Ältere überbaut wurde.Ursprünglich ein einfaches Tonnengewölbe ohne Apsis; vermutlich im 6.Jhdt erbaut.Danach wohl lange als Grabraum genutzt.Später überarbeitet,säulenartige Reliefs im Gewölbe,Quergurten ähnlich,die in gleichen Abständen angeordnet sind.Zusätzlich an Anfang und Ende der Decke Ausarbeitung als Spiegelgewölbe,nie vollendet.Vermutlich war Nutzung als Pronaos vorgesehen für die grosse Kirche,die sich an der Frontseite anschliesst.Diese wurde im Bogen und oberhalb der Tür geöffnet,sicherlich zur Erleichterung des Ausgrabens der Hauptkirche.Diese zeigt an den Säulen Merkmale des 11.Jhdt.s,und ist bereits streng nach den Regeln der Orthodoxie gestaltet.Hauptapsis mit Chorschranke und Nebenapsiden,4 kleine Seitenkuppeln angedeutet,hohe zentrale Kuppel.Die linke Apsis hatte Verbindung zur Hauptapsis,die Rechte hat einen Türanschlag innen und war von der Hauptapsis getrennt,hat aber eigene Chorschranke,stufige Erhöhung hinten sowie Altar. Dies war sicherlich der Aufbewahrungsort der Sakrilegien und/oder heiliger Schriften,die nicht zugänglich sein sollten. Der gesamte Komplex wurde offenbar eilig ergraben;es zeigen sich mehrfach Fehler in der Ausführung.so zeigen die Plinten der vorderen beiden Säulen nicht in Richtung Apsis; man wäre aus dem Fels herausgekommen und musste die Richtung ändern. die Türblätter sind ohne erkennbare Vorbilder aus anderen kirchen;die Kapitelle zeigen griechischen Einfluss. offenbar wurde die Arbeit jäh unterbrochen;man erkennt noch Ansätze eines Flechtbandes in der Hauptkirche,nie vollendet.Im Servantenraum wurde ein Brunnen gegraben,über dem Haupteingang 2 löcher zur verteidigung angelegt,im Tunnelgewölbe ein Vorratslager ergraben sowie ein Fluchttunnel,der oben auf den Berg führte,sowie,als einziges Beispiel überhaupt,Eingang und Treppenaufgang durch Rollsteine verschliessbar und verteidigungsfähig gemacht.Hier wurde Glauben verteidigt; der Aufwand zeigt deutlich,dass mit Tötung gerechnet wurde und man innerhalb ebenfalls zum Töten bereit war. Zeitlich passt die Einnahme Kaisery`s durch die Seldschuken 1094 als möglicher Anhaltspunkt.Ausgeschlossen werden soll jedoch nicht die Möglichkeit einer Sekte,die von byzantinischen Truppen vernichtet werden sollte. Der hohe Altarthron in der Hauptapsis,der nur links und rechts 2 Sitzplätze für Presbyter bietet,spricht eher für Sektencharakter,während der allgemeine,an orthodoxer Architektur orientierte, Baustil eher für regulären Kirchenbetrieb spricht. Insgesamt eine der beeindruckendsten Kirchen überhaupt. Seit etwa 4 jahren dringt Wasser durch ein Fenster und beginnt,die Wand abzutragen-dringend schutzbedürftig.

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